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Achtsamkeit: Mit diesen Tipps gesund leben

Achtsamkeit ist ein Begriff, der einem heutzutage fast überall begegnet. Doch je häufiger er verwendet wird, desto unklarer und schwammiger wird seine Bedeutung. Im Kern bedeutet Achtsamkeit jedoch nichts anderes, als jeden Moment bewusst zu erleben und im Hier und Jetzt verankert zu sein. Für jeden Einzelnen ist es lohnenswert, achtsamer mit sich selbst, anderen und der Umwelt umzugehen. Welche Vorteile dies mit sich bringt und wie es gelingt, achtsamer zu werden, erfährst du hier.


Warum sich Achtsamkeit lohnt

Wer es schafft, mehr Achtsamkeit in sein Leben zu bringen, kann davon auf vielfältige Weise profitieren. Krankenkassen bezuschussen viele Kurse, die auf dem Prinzip der Achtsamkeit basieren, um Stress zu reduzieren. In der Therapie können Achtsamkeitsübungen helfen, den Leidensdruck durch chronische Schmerzen oder Erkrankungen wie Depressionen zu lindern. Dies hat positive Effekte auf die mentale und physische Gesundheit sowie auf das gesamte Leben. Geduld, Gelassenheit und Stressresistenz können so aktiv gefördert werden.

Darüber hinaus führt Achtsamkeit zu mehr Freude im Leben. Wer im Moment lebt, genießt die schönen Augenblicke mit den Liebsten oder auf Reisen intensiver und kreiert bleibende Erinnerungen, die in schwierigen Phasen Kraft spenden können.

Frau macht eine bewusste Pause, denkt nach, entspannt sich.Wissenschaftliche Erkenntnisse zur Achtsamkeit

Es gibt zahlreiche Studien, die die positiven Effekte von Achtsamkeit auf das Gehirn und die Gesundheit belegen. Zum Beispiel zeigen Forschungsergebnisse, dass regelmäßige Achtsamkeitspraxis die Dichte der grauen Substanz in Bereichen des Gehirns erhöht, die mit Gedächtnis, Lernen und Emotionsregulation in Verbindung stehen. Ebenso wird die Aktivität in Regionen reduziert, die mit Stress und Angst assoziiert sind.

Eine bedeutende Studie der Harvard University fand heraus, dass Achtsamkeitsmeditation die Gehirnstruktur verändert, insbesondere den Hippocampus, der eine Schlüsselrolle beim Lernen und Gedächtnis spielt. Diese strukturellen Veränderungen sind mit einer verbesserten kognitiven Funktion und emotionalen Regulation verbunden. Weitere Forschung zeigt, dass Achtsamkeitspraxis die Größe der Amygdala, die für die Verarbeitung von Stress und Angst verantwortlich ist, verkleinern kann. Diese Veränderungen tragen zu einer verbesserten Stressbewältigung und einer geringeren Anfälligkeit für Angststörungen bei.

Darüber hinaus haben Studien gezeigt, dass Achtsamkeit positive Effekte auf das Immunsystem hat. Menschen, die regelmäßig Achtsamkeitsübungen praktizieren, weisen eine höhere Immunaktivität und eine schnellere Erholung von Krankheiten auf. Diese gesundheitlichen Vorteile sind auf die reduzierte Produktion von Stresshormonen wie Cortisol zurückzuführen.

Auch die psychischen Vorteile sind gut dokumentiert. Achtsamkeit kann die Symptome von Depressionen und Angstzuständen lindern, indem sie die Selbstwahrnehmung und Akzeptanz fördert. Therapeutische Ansätze wie die Achtsamkeitsbasierte Kognitive Therapie (MBCT) nutzen diese Erkenntnisse, um Rückfälle bei Depressionen zu verhindern.

Die Rolle der Sinne bei Achtsamkeit

Unsere Sinne spielen eine zentrale Rolle bei Achtsamkeitsübungen. Ein Atem Coach kann dabei helfen, dass bewusstes Erleben zu einer automatischen Geisteshaltung wird. Durch gezielte Atemübungen lernen wir, Atemzüge richtig zu koordinieren und zu nutzen, was positive Einflüsse auf das gesamte Leben haben kann.

Wege zu mehr Achtsamkeit

Es gibt viele Wege, Achtsamkeit zu erlernen. Professionelle Unterstützung bieten Atem Coaches, Krankenkassenkurse und therapeutische Ansätze. Aber auch auf eigene Faust kann viel erreicht werden. Einfach mal innezuhalten und bewusst wahrzunehmen, was um einen herum geschieht, kann Ruhe in den Alltag bringen und Stress reduzieren. Indem man sich nacheinander auf verschiedene Sinneseindrücke konzentriert, fördert man eine bewusste Wahrnehmung.

Hilfreich ist es auch, statt fünf Dinge gleichzeitig nur eines zu tun und sich darauf wirklich zu konzentrieren. So kann man sicherstellen, dass man achtsamer wird und bewusster lebt.

Praktische Tipps für den Alltag

Hier sind einige einfache Übungen zur Achtsamkeit, die du in deinen Alltag integrieren kannst:

  • Atemübungen: Tägliche Atemübungen helfen, den Geist zu beruhigen und den Körper zu entspannen.
  • Meditationspraktiken: Kurze Meditationseinheiten fördern die Achtsamkeit und das innere Gleichgewicht.
  • Naturbeobachtungen: Spaziergänge in der Natur und das bewusste Beobachten der Umgebung stärken die Verbindung zur Umwelt.

Junge Frau sitzt auf dem Boden und macht Yoga-Übung zu Hause.
Häufige Fehler bei der Praxis von Achtsamkeit und wie man sie vermeidet

  1. Zu hohe Erwartungen haben
    • Fehler: Viele Menschen erwarten sofortige und tiefgreifende Veränderungen durch Achtsamkeit.
    • Lösung: Es ist wichtig, geduldig zu sein und Achtsamkeit als eine langfristige Praxis zu sehen. Kleinere Fortschritte und Veränderungen im Alltag schätzen lernen.
  2. Unregelmäßige Praxis
    • Fehler: Achtsamkeit wird nur sporadisch praktiziert, wenn Zeit und Lust vorhanden sind.
    • Lösung: Achtsamkeit in den täglichen Routine integrieren, z.B. durch festgelegte Zeiten für Meditation oder Atemübungen, um eine Gewohnheit zu entwickeln.
  3. Multitasking während der Achtsamkeitsübungen
    • Fehler: Versuchen, Achtsamkeit zu praktizieren, während man gleichzeitig andere Aufgaben erledigt.
    • Lösung: Sich bewusst Zeit nehmen, um sich voll und ganz auf die Achtsamkeitsübung zu konzentrieren. Einen ruhigen und ungestörten Ort dafür wählen.
  4. Urteilen über die eigenen Gedanken und Gefühle
    • Fehler: Selbstkritik oder Frustration, wenn Gedanken abschweifen oder unangenehme Gefühle auftreten.
    • Lösung: Gedanken und Gefühle ohne Bewertung akzeptieren. Achtsamkeit bedeutet, Beobachter der eigenen Gedanken zu sein, ohne sie zu bewerten.
  5. Achtsamkeit nur als kurzfristige Lösung betrachten
    • Fehler: Achtsamkeit wird nur in stressigen Situationen angewendet, nicht als dauerhafte Praxis.
    • Lösung: Achtsamkeit als kontinuierlichen Prozess verstehen, der in allen Lebensbereichen integriert werden sollte, nicht nur als Reaktion auf Stress.
  6. Fehlende Anleitung und Unterstützung
    • Fehler: Achtsamkeit ohne Anleitung oder Unterstützung durch erfahrene Praktizierende versuchen.
    • Lösung: Kurse, Workshops oder Apps nutzen, die von erfahrenen Lehrern geführt werden, um eine fundierte Praxis zu entwickeln und Unterstützung zu erhalten.
  7. Ignorieren der physischen Haltung
    • Fehler: Nicht auf eine bequeme und unterstützende Körperhaltung während der Übungen achten.
    • Lösung: Eine bequeme Sitzposition finden, die eine aufrechte Haltung ermöglicht, und auf eine entspannte Atmung achten.
  8. Zu viel auf einmal wollen
    • Fehler: Zu versuchen, alle Aspekte der Achtsamkeit sofort umzusetzen, was zu Überforderung führen kann.
    • Lösung: Mit kleinen Schritten beginnen und nach und nach mehr Achtsamkeitspraktiken in den Alltag integrieren. Z.B. mit kurzen Meditationssitzungen starten und diese allmählich verlängern.
  9. Mangel an Selbsteinsicht
    • Fehler: Nicht reflektieren, wie die Achtsamkeitspraxis das eigene Leben beeinflusst.
    • Lösung: Ein Achtsamkeitstagebuch führen, um Fortschritte und Herausforderungen zu dokumentieren und zu reflektieren, wie sich die Praxis auf das Wohlbefinden auswirkt.
  10. Verlust der Motivation
    • Fehler: Nach anfänglicher Begeisterung die Praxis vernachlässigen, wenn keine schnellen Ergebnisse sichtbar sind.
    • Lösung: Die eigenen Ziele und Gründe für die Achtsamkeitspraxis regelmäßig überprüfen und sich bewusst machen, warum man mit Achtsamkeit begonnen hat.

Achtsamkeit lohnt sich

Achtsamkeit in den Alltag zu integrieren, erfordert Geduld und kontinuierliche Übung, aber die positiven Auswirkungen auf das Leben sind erheblich. Indem man sich auf den Moment konzentriert und bewusster lebt, reduziert man Stress und verbessert das allgemeine Wohlbefinden. Es ist nicht nur eine Methode zur Bewältigung schwieriger Situationen, sondern ein Weg, um jeden Tag intensiver und erfüllter zu erleben. Mit einer regelmäßigen Praxis und der Vermeidung häufiger Fehler wird Achtsamkeit zu einer bereichernden Gewohnheit, die das Leben nachhaltig verbessert. Beginne jetzt und erlebe die positiven Veränderungen, die Achtsamkeit mit sich bringt.

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